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Die Schilddrüse - Hashimoto Thyreoiditis

Die Schilddrüse - Hashimoto Thyreoiditis

Definition Hashimoto:

Die Hashimoto Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung , bei der sich Abwehrzellen (T-Lymphozyten) gegen eigenes Gewebe richten und dieses nach und nach zerstören. 

Das bedeutet erstmal, dass bei Autoimmunerkrankungen und auch hier das Immunsystem überreagiert und es sich nicht um eine ausschließliche Erkrankung der Schilddrüse handelt.

Sie wurde von dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto 1912 als erstes beschrieben und auch nach ihm benannt.

Exkurs: Bildung Schilddrüsenhormone

Die Schilddrüse ist ein wichtiger Energielieferant, liegt unterhalb des Kehlkopfes und steuert unseren Stoffwechsel. Zu einer Schilddrüsenunterfunktion kommt es wenn die Schilddrüse aus unterschiedlichsten Gründen zu wenig aktiv ist. Die Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion.

 

Vereinfacht gesagt gibt es folgenden Regelkreis:

Befinden sich zu wenig Schilddrüsenhormone im Umlauf schüttet die Hypophyse TSH aus, was unsere Schilddrüse veranlasst Schilddrüsenhormone auszuschütten. Sind genügend Schilddrüsenhormone im Umlauf stoppt die Ausschüttung von TSH.

Schilddrüsenhormone sind T3 und T4, benannt nach der Anzahl der enthaltenen Jodatome, also vier bzw. drei. Stoffwechselaktiv wirkt vor allem T3. Von T3 wird nur ein geringer Anteil (ca.7%) direkt in der Schilddrüse gebildet.


Dabei gilt zu beachten:

T3 entsteht hauptsächlich durch enzymatische Umwandlung aus T4. Dies geschieht vor allem in der Leber, dem Gastrointestinaltrakt und in verschiedenen anderen Körperzellen z.B. Muskel- oder Nervenzellen.  Das zu ca. 93 % in der Schilddrüse gebildete T4 wird durch Abspaltung eines Jodatoms zum stoffwechselaktiven T3.


Das bedeutet, dass es viele unterschiedliche Störungen geben kann, die eine unzureichende Bildung von Schilddrüsenhormonen zur Folge haben können. Diese Störungen können auch eine unzureichende Umwandlung synthetischer Schilddrüsenhormone zur Folge haben.


  • Mangelhafte Leber- oder Darmfunktion
  • Träge Hypophyse (z.B. durch zu viel Stress)
  • Östrogendominanz z.B. durch hormonelle Kontrazeptiva, Progesteronmangel
  • Eisen- Selen- Zink- Magnesiummangel
  • Testosteronüberschuss


An der Schilddrüse selber:


  • Jodmangel
  • Hashimoto mit Zerstörung von Schilddrüsengewebe
  • Antidepressiva (z.B. Lithium)
  • Ernährung mit Sojaprodukten

Symptome Hashimoto:

In ihrer Anfangsphase ist oft eine Schilddrüsenüberfunktion mit innerer Unruhe, Schlafstörungen, Hitzewallungen etc. zu beobachten, während sich im weiteren Verlauf die klassischen Symptome der Schilddrüsenunterfunktion einstellen, die da sind:


- Gewichtszunahme

- Kälteempfindlichkeit

- Antriebslosigkeit

- erhöhtes Schlafbedürfnis und Erschöpfung

- Trockene Haare und Haut

- Ödeme

- Verdauungsstörungen

   

Auch kann ein Wechsel von sich eigentlich entgegengesetzten Symptomen auftreten. Z.B. kann extreme Müdigkeit mit Unruhe, Herzrasen und Schlaflosigkeit einhergehen. das macht die Diagnose oft schwierig.

Auch psychische Symptome wie Konzentrations-störungen, Panikattacken, Depressionen usw. können auf eine Hashimoto Thyreoiditis hindeuten.

Letztendlich sind die Symptome mannigfaltig und leider kann es daher dauern bis die Erkrankung sicher diagnostiziert wird.

Die Verdauung bei Hashimoto

Magensäuremangel und Sodbrennen bei Hashimoto

Häufig ist eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) mit einer Hypochlorhydrie, einer verminderten Bildung von Magensäure verbunden. Jetzt könnte man denken, das sei für Menschen mit Sodbrennen von Vorteil, aber leider verursacht auch zu wenig Magensäure oft Sodbrennen. Magensäure wird im Magen benötigt, um Nahrung anzudauen bevor sie in den Dünndarm übergeht. Ansonsten gärt der Speisebrei und aktiviert durch den zu niedrigen Säuregehalt auch nicht den Gallenfluss und die wichtigen Enzyme der Bauchspeicheldrüse und kann sich in die Speiseröhre zurück stauen. Fehlen diese wichtigen Verdauungsenzyme kann es zu einem Mangel an diversen Vitalstoffen mit den entsprechenden Folgeerscheinungen kommen.

Werden wegen Sodbrennen Säureblocker genommen verstärkt das den Magensäuremangel zusätzlich.

Therapie von Sodbrennen durch Magensäuremangel bei Hashimoto

  • Nimm Bitterstoffe! Sie regen die Magensaftproduktion an.
  • Trink Apfelessig in Wasser vor einer Mahlzeit,
  • Esse Sauerkraut, Kimchi und anderes fermentiertes Gemüse,
  • Kaue gründlich,
  • Nimm Dir Zeit zum Essen,
  • Trinke Kombucha,
  • Esse vorwiegend warme Speisen,
  • Trinke vor und nach einer Mahlzeit, nicht währenddessen.
  • Nimm HCL Betain

Ursachen und Auslöser Hashimoto:

  • Familiäre Prädisposition, allerdings nicht alleine verantwortlich
  • Eine Autoimmunerkrankung kann als Auslöser auch  eine vorangegangene Infektion haben. 
  • Hormonelles Ungleichgewicht der Geschlechtshormone, v.a. Östrogendominanz
  • Stress und die daraus resultierende Schwäche der Nebenniere
  • Darmdysbiose und Leaky Gut (durchlässiger Darm)
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten, v.a. Gluten
  • Insulinresistenz (bauchbetontes Übergewicht ?)
  • Nährstoffdefizite (Selen, Vitamin D3, Magnesium, Eisen, B12 ….)

Diagnose Hashimoto:

Sollten entsprechende Symptome auftreten und eine Schilddrüsenerkrankung vermutet werden, hier einige Ausführungen zur Diagnose. Keinesfalls genügt die alleinige Bestimmung des TSH-Wertes. Nur einen geringen Anteil der Schilddrüsenunterfunktionen kann man sicher über den TSH-Wert diagnostizieren. Also sollten für verlässliche Diagnosen zusätzlich die freien Schilddrüsenhormone im Blut bestimmt werden (fT4 und fT3).

Ist daraufhin festgestellt worden, dass eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt wäre als weiteres Vorgehen zu überprüfen, ob eine Hashimoto Thyreoiditis deren Ursache ist. Zu diesem Zweck sollte im ersten Schritt auf Antikörper im Blut untersucht werden. 


Relevante Antikörper sind:


- TPO Antikörper (MAK)

- Thyreoglobulin Antikörper (TAK)

- TSH Rezeptor Antikörper (TRAK)


Da es aber leider auch sein kann, dass keinerlei Antikörper nachgewiesen werden können ist der nächste Schritt, um sicher zu gehen, ein Ultraschall der Schilddrüse. Wird anhand dieses Befundes eine Hashimoto Thyreoiditis diagnostiziert, dann ist dies unabhängig von den Antikörpern gültig.

Eine Szintigrafie wird eigentlich nur dann Sinn ergeben wenn ein berechtigter Verdacht auf Knoten bzw. Autonomien besteht.


Oft wird zwar schulmedizinisch eine Hashimoto Thyreoiditis vermutet oder diagnostiziert (per Antikörper oder Ultraschall) aber die einzige Behandlungsalternative ist die Gabe von Schilddrüsenhormonen, also L-Thyroxin oder Euthyrox. Manchmal wird Selen empfohlen, aber auch das leider nicht immer. Und das auch nur dann wenn bereits eine Unterfunktion der Schilddrüse anhand des TSH-Wertes erkennbar ist. Die Beschwerden ändert das häufig nicht.


Woran erkennen Sie, ob Ihre Unterfunktion eine Hashimoto Thyreoiditis ist ?

Natürlich kann ein positiver Antikörpertest und/oder eine Sonografie der Schilddrüse zuverlässig Aufschluss darüber geben. Aber es gibt für diese Erkrankung klassische Symptome und Situationen, die erste Verdachtsmomente liefern können.

 

Beispiel 1.

Sie nehmen seit geraumer Zeit T4 in Form von L-Thyroxin, Euthyrox etc. ein und lassen ihre Schilddrüse regelmäßig überprüfen. Trotzdem geht es Ihnen nicht gut und die Dosierung Ihrer Medikamente wird regelmäßig erhöht. Eine Erklärung könnte sein:  Da Ihre Erkrankung keine Erkrankung der Schilddrüse ist sondern eine Erkrankung des Immunsystems, die sich im Schilddrüsengewebe abspielt kann Ihnen ein Schilddrüsenmedikament eventuell nicht viel helfen.


Beispiel 2.

Sie leiden sowohl an typischen Unterfunktionssymptomen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme und Verstopfung, aber auch an Nervosität, Herzrasen, sind ängstlich und haben nervöse Einschlafstörungen. Würden Sie häufig Ihren TSH Wert messen würde Sie starke Schwankungen erkennen können. Grund dafür kann sein, dass ein Autoimmunschub Schilddrüsengewebe zerstört und dadurch der Körper mit gespeicherten Hormonen überflutet wird. Nach dem Schub „normalisiert“ sich die Hormonlage wieder auf Unterfunktionsniveau.


Zu den Risikofaktoren für die Ausbildung einer Hashimoto Thyreoiditis gehören:

  • Glutenintoleranz
  • Insulinresistenz
  • Polyzystisches Ovarialsyndrom
  • Östrogendominanz
  • Vitamin D Mangel
  • Chronische Infektionen, Entzündungen

Behandlung Hashimoto:

Die schulmedizinische Behandlung konzentriert sich in der Regel, wie oben beschrieben, hauptsächlich auf die Wiedererlangung optimaler TSH-Werte mit Schilddrüsenhormon T4.

Dies ist manchmal, aber leider nicht immer ein Garant für die Verbesserung des Befindens.

Naturheilkundliche Behandlung

Eine detaillierte Klärung der Ursachen im Zusammenhang mit den beim Patienten vorherrschenden Symptomen ergeben ein Bild der Erkrankung, aus dem sich die individuelle zusätzliche Behandlung mit naturheilkundlichen Methoden und Präparaten ableiten lässt.


Basistherapie bei Hashimoto ist:

  • Verdauungsprobleme erkennen und behandeln
  • Sodbrennen (s.o)
  • Leaky Gut (durchlässiger Darm) als Immunsystemschwächung
  • fehlende Verdauungsenzyme (Magen, Pankreas, Leber und Gallenblase)
  • Beseitigung bakterieller Dysbalancen oder Fehlbesiedlungen im Darm
  • Diagnose und Behandlung von (chronischen) Entzündungen und Infektionen
  • Stressmanagement bei chronischem Stress und Nebennierenschwäche
  • Ernährungsberatung  (z.B. Stabilisierung des Blutzuckers )
  • Beratung bei Medikamenteneinnahme
  • Hormonelle Dysbalancen regulieren


Auch eine Kombination der schulmedizinischen Medikation mit naturheilkundlichen Maßnahmen kann nach Vorliegen aller für die Diagnostik benötigten Parameter bei Beschwerden helfen. 


Gerne berate ich Sie ausführlich dazu in meiner Praxis.


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